Mein Verhalten als Single war geprägt von Dates, von der Suche nach dem Perfekten und der vermeintlichen Meinung, dass viele Dinge zu besitzen mir Fülle geben. Von diesem Trugschluss befreie ich mich noch heute. Immer wieder kommt die Einsicht, dass viel zu haben nicht gleich heisst sich erfüllt zu fühlen. Auch die Menge an Dates war nie hilfreich. Stück für Stück wurde mir etwas genommen und was zurückblieb, ist eine volle Wohnung und ein leeres Inneres.

 

Shopping Falle Glück

Die vermeintliche Fülle kommt nicht von aussen, sondern von innen. Viele Dinge zu besitzen ist nicht alles in der Welt und bedeutet am Ende der Tage nichts. Der Gedanke das Reichtum, Liebe und Glück von mir selbst kommt, ist dabei der springende Punkt. Wie oft haben wir uns doch schon «Freude» geshoppt? Uns mit Dingen eingedeckt, wo Freude und Fülle nur von kurzer Dauer war. Ein kleiner sinnloser Trend da, eine Verführung an der nächsten Ecke und ein viel zu langes Date mit einem unbedeutenden Mann aus der Dotcom Ecke.

Ein Leben von Trend zu Date, Sex and Interior - Kolumne

Die Erkenntnis

Geprägt vom Single Dasein, zwischen einem viel zu starken Cocktail und ein paar Zügen an meiner Zigarette, stellte ich erschrocken fest, dass meine innere Leere nicht der Fülle meiner Wohnung entsprach. Zu viele Dinge, Dinge die mir nichts bedeuteten. Die Entliebung hat stattgefunden und der gläserne Schuh drückt. Es fühlt sich nicht mehr nach mir an.

Das Bedürfnis einen weiteren Schritt im gläsernen Schuh zu gehen oder darin irgendwelchen Dates nachzurennen, schien mir einfach nur noch sinnlos. Keine Dates, Umstellen oder neu Streichen eins bunten Lebens, kann mir diese Erfüllung bieten.  Mein starker Cocktailfreund tat es wenigstens, auch wenn nur für kurze Zeit.

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Status quo

Ein paar Zigaretten später, denke ich zurück und sehe mit welchen angeblichen Trends ich mich umgab, die vielen Dates die Fülle bringen sollen, dem ständigen Wechsel meiner Einrichtung und der Trendsuche, denke ich; nun darf einfach mal Schluss sein. Weg mit dem gläsernen Schuh. Es ist alles da, was ich brauche. Das weniger mehr ist und viel nichts bedeutet, ist mir heute klar und dass auch dann, wenn ich mit meinen kleinen farbenfrohen Cocktailfreund den Abend verbringe.

Trends kommen und gehen, so auch gewisse Menschen. Der Entschluss mich aufs Wesentliche zu beschränken ist ein schöner Gedanke. Ein Trend, wie z.B. das Töpfern von Geschirr, Kunst und Vasen, ergibt nur dann Sinn, wenn ich es selbst mache. Ran an die Töpferscheibe, kaufen kann jeder und jeder kann sich Ablenkung durch Dates holen. Alles andere bleibt Dekoration.

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Die Einsicht

Wenn Liebe da, das Bankkonto aber leer ist, wird es Zeit inne zuhalten und abzuwarten was passiert. Geduld ist eine Tugend und so auch mein starker Freund im Glas. Wir alle haben die Zeit zu warten und geduldig die Tage zu zählen. Es muss und darf auch nicht immer alles sofort sein. Zu sehen wie sich das Konto füllt und das Objekt der Begierde näher rückt, gibt mir mehr Zuversicht und Freude als alles andere. Hallo Designklassiker, hallo Freund.

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Design und Mann sind auf dem Weg. Bis es so weit ist, leere ich weiter meine Wohnung von der falschen Fülle, von Trends, die keine mehr sind und verabschiede mich Seite um Seite, Nummer um Nummer von meinem Schwarzen Büchlein.

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Der Entschluss, nur noch wahre Liebe in meine vier Wände zu lassen steht. Designklassiker anstelle von Dekoration, der richtige Mann anstelle von Dates.

Bis es soweit ist, vertreibe ich mir die Zeit mit meinem farbenfrohen starken Cocktailfreund und gehe barfuss meinen neu eingeschlagenen Weg, ohne Dekoration und ohne heisse Ablenkungen.