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Ich hatte die Gelegenheit das Vitra Haus in Weil am Rhein zu besuchen. Als ich mich auf eine Expedition durch Designermöbel und verrückten Installationen begab, entdeckte ich immer wieder die sonderbaren Pflanzen, welche ich damals bei meiner Grossmutter im Wohnzimmer, Flur oder in der Küche antraf. Die vergessenen Trendpflanzen erobern wieder unsere Wohnzimmer.
Damals war der Gummibaum und Co. sehr on Vogue und ich kann mich gut erinnern, dass praktisch jede Mutter meiner Kollegen so ein Ding besass. Alle Ehre machte auch die so genannte Grünlilie, welche nicht weg zu denken war und mit ihren dekorativen Auswüchsen an Jungpflanzen immer wieder für Freude sorgte.
Nach der Tour durch das beeindruckende Vitra Haus, habe ich mich mit dem Thema „bünzli“ Pflanzen beschäftigt. Beim Durchblättern diverser Magazine und bei meinem letzten Messebesuch fiel mir in der Tat auf, dass viele Gründekorationen mit diesen Pflanzen bestückt sind. Ich konnte es kaum fassen – selbst ich, als Besitzer von einigem Grün im Innenraum, war erstaunt wie sich der Trend zu genau dem verpönten oder simplen Gewächs langsam wieder durchsetzt. Dazu kommen noch die einfachen Tontöpfe,die ich im Gartencenter immer im grossen Bogen umgangen bin. Schlichte Pflanzen in Tontöpfen, per Zufall auf einer Anrichte dekorieren, scheint Programm zu sein.
Aber nur weil Grossmutters Pflanzen im Trend zu scheinen liegen, werde ich sicherlich nicht mein ganzes Grünzeug auf den Haufen werfen. Schön ist es allemal, aber nicht dringlich weil es Trend ist. Nein, ich finde den Gedanken zurück zur Simplizität ansprechend und charmant zugleich. Vielleicht ist genau eines dieser Gewächse schon lange Tradition in der Familie und wurde von Ableger zu Ableger weiter gereicht. Oder es hat sich eben solch ein Ableger in unsere Wohnung geschlichen und wir halten daran fest, weil eine besondere Erinnerung damit verbunden ist.
Genau so ein Gedanke könnte ein möglicher Hintergrund sein und bringt viel Charme und Bodenständigkeit in unser Wohnzimmer. Natürlich kann dass selbe Prinzip für die Terrasse oder Balkon angewendet werden.
Ich habe mich ins Gewächshaus einer Gärtnerei begeben um dort nach dem simplen Grün zu suchen. Zwischen Orchideen und nicht identifizierbarem Grün, habe ich die „bünzli“ Pflanzen entdeckt. Es gibt sie also doch noch. Die einfachen Tontöpfe standen ebenfalls ganz in der Nähe und ich war erstaunt wie breit das Sortiment war. Übrigens auch in den kleinsten Migros gehören diese Töpfe zum Standardsortiment. Ich bin beeindruckt. Ich werde bei der nächsten Umtopfaktion sicher den einen oder anderen von diesen „Scherben“ verwenden.
Sollte es dann der unglückliche Zufall so wollen und ich eine meiner Pflanzen zum Kompost zu Grabe tragen muss, werde ich sicher auf eine „bünzli“ Pflanze zurück greifen.
Eine kleine Auflistung der top „bünzli“ Trendpflanzen:
- Gummibaum – Nur schon der Name sollte Tabu sein. Es wurde in der Tat aus dieser Pflanze Gummi gewonnen.
- Zimmertanne oder Norfolktanne – Was für Schwächlinge
- Zamienblättriger Zamiokulas – auf der Liste, da praktisch in jedem Haushalt (auch in meinem) anzufinden und nun wirklich «bünzlig» ist.
- Grünlilie – auch die ganz grüne gehört dazu und Nein, die Jungpflanzen bereiten keine Freude.
- Scheidenblatt (Spathiphyllum) – der Name sagt alles
- Bogenhanf – vor allem die weiss/grüne Version – sehr sehr «bünzli»
- Dieffenbachie – sollte verboten werden.
Nun würde mich interessieren, welche eure lieblings «bünzli» Trendpflanzen sind und weshalb? Poste mir doch deine Auflistung in einem Kommentar.