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Hier findest du eine Wegleitung wie du dir ein Farbkonzept mit den passenden Wandfarben für dein Wohnzimmer zusammenstellen kannst. Der Grundsatz ist simpel: Es ist viel einfacher, die Wände deines Wohnzimmers neu zu streichen, als ein Sofa oder Esszimmerstühle zu ersetzen. Farbige Möbel empfehle ich in einen Wohnraum als Akzent einzusetzen und die Fläche deiner Wände als schillernde Bühne für dich und deinem Style zu nutzen. Mut zur Farbe ist nicht nur schön, sondern sorgt bei der richtigen Farbwahl für eine angenehme Stimmung und steigert das Wohlgefühl.
Auswahl der Farbe
Die richtige Wahl der Farben ist im Grunde einfach. Am besten fragst du dich an dieser Stelle, welche Farbe du besonders magst oder welche bei dir schon mehrfach vertreten ist. Das kann ein guter Anhaltspunkt sein für dein neues Farbkonzept im Wohnzimmer.
Für meinen Teil entscheid ich mich für meine Lieblingsfarbe Orange. Aber stell dir jetzt nicht eine leuchtende orange Wand vor. Denn In der Regel sind genau solche Vorstellungen diejenigen, die unser Projekt sterben lassen.
Der Ton macht die Musik
Die Reise beginnt mit einem Farbton, dem sogenannten Buntton. Wir bleiben bei Orange und sprechen an dieser Stelle lieber von der Nuancierung oder Sättigung des Farbtones. Ein z. B. helles, leicht vergrautes Orange wirkt deutlich weniger bedrohlich als das leuchtende Orange, das wir vor unserem inneren Auge haben, sobald jemand von Orange spricht.
Hast du dich für einen Farbton entschieden, kannst du dir nun Gedanken machen über die Nuancierung bzw. Sättigung der Farbe für deine Wand. Als Faustregel gilt: Je heller der Ton, desto mehr Licht ist in deinem Wohnzimmer vorhanden und lässt den Raum grösser wirken als bei einer dunkleren Wandfarbe. Ein dunkler Sättigungsgrad der Wandfarben absorbiert mehr Licht und ein Gefühl der Enge kann das Resultat sein.
Auf der Suche nach der richtigen Nuance kannst du dich auch online inspirieren lassen. Pinterest und Co. bieten viele Inspirationsquellen. Du kannst auch als Hilfestellung die NCS App Colorpin herunterladen und dir dort eigene Farbsammlungen zusammenstellen.
Ein Farbton oder darf es auch etwas mehr sein?
Persönlich entscheide ich mich immer für mehrere Farbtöne. Das gibt dem Raum eine gewisse Spannung und tiefe. Aber das ist natürlich immer Geschmackssache. Falls du mehrere Wände bunt gestalten möchtest, kann ich dir die «Ton in Ton» Farbgestaltung ans Herz legen. Ich habe mich in meinem Wohnzimmer für diese Gestaltung entschieden.
Hierbei ist der kleinere Anteil der Wand in einem stark gesättigten Orange gehalten und der grössere Anteil der Fläche im gleichen Buntton, aber mit einem viel höheren Weissanteil. Persönliche Gestaltungsfreiheiten, wie das Bauhauskonzept, geben dir den nötigen Spielraum. Als Grundsatz gilt hier: Tu, was dir gefällt. Es muss nie eine ganze Wand in einer Farbe gestrichen werden. Vielmehr kommt es auf die Zusammenstellung der Farben an.
Das Verhältnis der Farben
Dunkle und stark gesättigte Farben sollten primär als Akzent eingesetzt werden und die helleren, weniger gesättigten Farben auf grösseren Flächen. So sorgst du für Spannung im Raum und überforderst dich selbst nicht mit einer zu bunten Gestaltung. Auch helle, unbunte Töne wie ein Grau ist nie falsch, schafft Ruhe und nimmt dem Raum etwas Farbigkeit. Eine bunte Farbgestaltung, ohne zu bunt zu wirken, hört sich sehr verlockend an. Findest du nicht?
Akzente setzen
Gestaltungselemente wie Accessoires und Einzelstücke, die das Farbkonzept unterstützen, sprich dieselbe Farbigkeit haben, sind weitere spannende Möglichkeiten, deinem Konzept mehr Leben einzuhauchen. Du überträgst die Farben der Wände punktuell in den Raum und schaffst visuell angenehme Bezüge zu deiner Wandfarbe. Durch die Wiederholung der Farben schaffst du eine wohltuende Atmosphäre. Das Farbkonzept für dein Wohnzimmer wirkt in sich abgeschlossen.
Ich habe beispielsweise mit dem Loungesessel «Labyrinthe» von «Lafuma Mobilier» einen farblichen passenden Akzent gesetzt. Ein Einzelstück aus der exklusiven Kollektion mit «Jean Paul Gaultier», dass sich farblich, wie grafisch sehr schön zu den Wandfarben gesellt. Der von Jean-Paul kreierte Stoff mit seinem grafischen, von Labyrinthen inspirierten, Schwarz-Weiss-Muster und dem herausstechenden Bronze-Band sorgt für die nötige Spannung. Mich persönlich erinnert das Muster stark an afrikanische Stoffe und finde deswegen diese Zusammenstellung ein schönes Beispiel für gelungene Akzente im Farbkonzept.
Auf der Suche nach weiteren Accessoires wurde ich bei «Ferm Living» fündig. Der Pflanzen-Pot «Tuck» in seiner stark rotbraunen Färbung ist ein schöner Kontrast und wirkt beinahe wie ein Kunstobjekt. Schlichte Vasen von «H&M Home» verziert mit ausladenden Hagebuttenästen und selbst getöpferte Schalen sind schöne und natürliche Ergänzungen zu Klassiker wie Thonetstühlen oder der bekannten «Taccia» Lampe von «Flos».
Ausgleich schaffen
Als Gegenpol im Raum findet sich an der gegenüberliegenden Wand ein schlichtes hellgraues USM Möbel. Üppig dekoriert mit Allerlei aus aller Welt und einem grossen hellen Kunstwerk an der Wand. Als Wiederholung des erdigen Orange sorgen die schlichten Tontöpfe der Kakteen für einen feinen Farbtupfer in der Gestaltung.
Das Zusammenspiel von Wiederholungen und ausgleichenden ruhigen Flächen ist der Schlüssel zum Erfolg bei einem Farbkonzept für sein ganz persönliches Wohnzimmer.
